- Suffragetten
- Suffragẹtten[französisch-englisch, zu suffrage »(Wahl)stimme«, von lateinisch suffragium »Stimmrecht«], Singular Suffragẹtte die, -, ursprüngliche Bezeichnung für die radikalen Mitglieder und Aktivistinnen der britischen Frauenbewegung vor 1914, später eher abschätzige Bezeichnung für Frauenrechtlerinnen. Die Forderung nach dem Stimmrecht für Frauen war ein zentrales Ziel der britischen Frauenbewegung von ihrer Entstehung in den 1860er-Jahren an bis zum Ersten Weltkrieg. Mit der von Emmeline Pankhurst und ihren Töchtern initiierten Suffragettenbewegung (1903 Gründung der »Women's Social and Political Union«, WSPU) radikalisierten sich die Kampfformen und verbreiterte sich die Massenbasis der britischen Stimmrechtsbewegung. Anders als die gemäßigte »National Union of Women's Suffrage Societies« (NUWSS), deren Vertreterinnen sich Suffragistinnen nannten, setzten die Anhängerinnen der Familie Pankhurst zur Durchsetzung ihrer Ziele auf spektakuläre öffentliche Aktionen (Großdemonstrationen zwischen 1908 und 1913, Hungerstreik, Steuerboykott, Gewalt gegen Sachen). Die Aktionsformen der Suffragettenbewegung wurden auch von der amerikanischen und Teilen der deutschen Frauenbewegung aufgegriffen.History of woman suffrage, hg. v. E. Stanton u. a., 6 Bde. (New York 1881-1922, Nachdr. Salem, N. H., 1985);K. Schirmacher: Die Suffragettes (1912, Nachdr. 1988);H. Lange: Die Frauenbewegung in ihren modernen Problemen (21914, Nachdr. 1980).
Universal-Lexikon. 2012.